Im Schaufenster

Pflege und Betreuung

Mehr Kompetenzen im Pflegealltag! Mit dem Behandlungspflegekurs von CURAVIVA Weiterbildung

«Ich fühle mich unsicher bei der Durchführung einer Blutentnahme.» - «Der Ablauf eines Verbandwechsels ist mir nicht mehr klar.» - «Beim Vorbereiten einer Infusion habe ich immer wieder mit der Beschriftung Mühe.» Für solche und weitere Anliegen kann der 10-tägige Behandlungspflegekurs Unterstützung bieten!

Die Weiterbildung ermöglicht ausgebildeten Fachpersonen in der Langzeitpflege oder auf Pflegeabteilungen in sozialen Institutionen, sich für ihren Berufsalltag mehr Kompetenzen in der Behandlungspflege anzueignen. Für Personen mit Vorwissen in der Medizinaltechnischen Verrichtungen bietet die Weiterbildung eine Möglichkeit, Fachwissen zu vertiefen und mehr Sicherheit zu erlangen. Dadurch kann die Behandlungspflege gegenüber den BewohnerInnen verantwortungsbewusst ausgeführt werden.

 

Am besten gefällt mir, das am Vormittag vermittelte theoretische Wissen dann am Kursnachmittag gleich praktisch umsetzen zu können. Das hilft mir sehr, Gelerntes zu vernetzen, und gibt mir Sicherheit im Berufsalltag. (Jill Tautscher)

Das praktische Üben hat im Kursgeschehen einen hohen Stellenwert. In kleinen Lerngruppen können die Teilnehmenden aktuelles Material kennenlernen und gelernte Abläufe unter kompetenter Begleitung praktisch umsetzen. Die Erfahrungen werden laufend reflektiert und Optimierungen abgeleitet. Diese Arbeitsweise unterstützt den Transfer von der Theorie in die Praxis.

Der Behandlungspflegekurs von CURAVIVA Weiterbildung vermittelt mir eine gute Basis für fachkompetentes Arbeiten, das mit einem vertieften Theoriewissen vernetzt ist. Die Gruppenarbeiten sind lehrreich und ermöglichen einen guten Austausch mit anderen Kursteilnehmenden. (Melissa Aegerter)

Die Teilnehmenden erhalten einen Ordner mit den entsprechenden Unterrichtsunterlagen. Die Inhalte werden mit diversen, kreativen Lehrmethodenvon erfahrenen Lehrbeauftragen vermittelt. Alle Dozierenden haben einen Bezug zur aktuellen Praxis und können deshalb Fragen von Teilnehmenden kompetent beantworten.

Die Weiterbildung richtet sich an folgende Zielgruppen: FABE EFZ Betagte, FAGE EFZ, Pflegefachpersonen mit FASRK, Hauspfleger/innen, Altenpfleger/innen, Pflegefachpersonen DNI, FABE EFZ Behinderte in Pflegeabteilungen in sozialen Institutionen und Langzeitpflege. Voraussetzung für den Besuch ist eine fachkundige Unterstützung beim praktischen Üben am Arbeitsplatz und eine Anstellung in einer bei den Zielgruppen aufgeführten Funktionen.

Ich finde es gut, dass es mehrere Dozierende gibt. Jeder und jede hat einen unterschiedlichen Unterrichtsstil, und ich kann somit auf viele verschiedene Arten lernen. Das macht es abwechslungsreich. (Jonas Imhof)

Der Behandlungspflegekurs führt nach erfolgreich absolvierter Prüfung zu einem Zertifikat. Der Abschluss der 10-tägigen Weiterbildung entspricht dem Kompetenznachweis über medizinaltechnische Verrichtungen für die Zulassung an die eidg. Berufsprüfung Langzeitpflege und -betreuung: www.epsante.ch

 

Behandlungspflege

CURAVIVA Weiterbildung führt 5 Kurse pro Jahr in Luzern oder Zollikerberg durch.

Detailinformationen und Anmeldung

Kontakt: Gabriela Huber, Bildungsbeauftragte Pflege und Betreuung, Tel. 041 419 72 56 | E-Mail

Dauer: 10 Tage
Zollikerberg

Wissen in der Institution nachhaltig sichern - Das Wissensmanagement als Teil des Qualitätsmanagements

Qualitätssicherung und -entwicklung werden heute von einer Institution erwartet. Dazu gehört, dass Mitarbeitende gefördert werden. Eine interne, gemeinsame Weiterbildung unterstützt einen gemeinsamen Lernprozess und eine gemeinsame Verständigungsbasis. CURAVIVA Weiterbildung berät seit Jahren Institutionen und plant mit ihnen passende Inhouse Weiterbildungen. Dabei nehmen wir auch immer wieder wahr, dass angeeignetes Wissen zwar umgesetzt wird, dann aber mit den Jahren versandet.

Welche Aspekte müssen beachtet werden, wenn eine Institution sich systematisch mit nachhaltigem Wissensmanagement beschäftigen will? Wir haben dazu Bruno Christen (Personal- und Organisationsberater sowie Lehrbeauftragter bei CURAVIVA Weiterbildung) befragt:

Herr Christen, die Einrichtung eines Wissensmanagements tangiert die Unternehmenskultur. Welche Überlegungen muss sich eine Führungsperson betreffend Werte-Kultur, strukturellen Gefässen, und strategischer Ausrichtung vorgängig machen?

«Es gibt ein paar wichtige Vorüberlegungen, die sich Führungspersonen unbedingt machen sollten:

1. Was heisst «Wissensmanagement» in meiner Organisation? Fehlt etwas, wenn ich es nicht in die Organisationsentwicklung mit einbeziehe?

2. Will ich mich als Führungskraft und wollen sich auch die Mitarbeitenden wirklich mit dem Thema beschäftigen?

3. Glaube ich / glauben wir daran, dass die Bearbeitung des Themas für uns / für unsere Kundschaft einen Nutzen stiftet?

4. Bin ich / sind wir bereit, Zeit für die Bearbeitung zu investieren?

Wenn nur eine der Fragen nicht geklärt wird, ist es ratsam, die Hände von diesem Thema zu lassen.

Bei der Umsetzung bin ich der Meinung: Es braucht kein umfassendes Projekt. Es macht mehr Sinn, mit sogenannten «quick wins» unterwegs zu sein und sich in diesem umfassenden Thema kontinuierlich zu verbessern.»

Für ein Wissensmanagement-Projekt ist es zudem wichtig, sich die Frage zu stellen, welche Interventionen es auf der Ebene der Zusammenarbeit braucht, und was das konkret für die Lernschritte der Mitarbeitenden bedeutet. Dazu sagt Rouven Brenner, Qualitätsverantwortlicher im Alterszentrum Lanzeln, Stäfa:

«Nachhaltige Wissensvermittlung beginnt schon während der Bildungsveranstaltung: Die Inhalte der Bildungsveranstaltung sollten so praxisnah und handlungsorientiert wie möglich sein – dies erleichtert den Mitarbeitenden den Praxistransfer. Bildungsveranstaltungen profitieren durch innovative, spielerische Angebote.

Nachhaltiger Praxistransfer benötigt Begleitung und Überprüfung: Vermitteltes Wissen aus den Bildungsveranstaltungen sollte im Praxisalltag den Mitarbeitenden als aufbereitete, komprimierte Wissensressource zur Verfügung stehen.

Es ist zentral, dass die involvierten Mitarbeitenden über ein erweitertes Kompetenzprofil verfügen und dass die Führungspersonen bereit und kompetent sind, die Rahmenbedingungen für die Sicherstellung von Nachhaltigkeit zu schaffen.»

Impulsworkshop zum Thema Wissensmanagement

Wenn es gelingen soll, Wissen in der Institution nachhaltig zu sichern, ist es sinnvoll, dass sich die verantwortlichen Leitungspersonen aus allen Bereichen mit dem Thema Wissensmanagement auseinandersetzen. CURAVIVA Weiterbildung möchte mit Inputs das Thema wieder bewusst(er) machen, sowohl auf der Leitungsebene als auch auf der Expert/innenebene. In einem Impulsworkshop am 16. Juni 2021 wird Bruno Christen die Dimension der Organisationsentwicklung in einem Referat beleuchten. Der Qualitätsverantwortliche Rouven Brenner wird mit einem Erfahrungsbericht aus seiner Institution diese Ausführungen ergänzen. Sie sind herzlich eingeladen, mitdiskutieren und sich auszutauschen.

Fachkurs für Mitarbeitende mit Wissens-Fachverantwortung

Für Mitarbeitende, die als Wissens-Fachverantwortliche in der Institution eingesetzt werden, bietet CURAVIVA Weiterbildung einen Fachkurs an:

Wissen in der Langzeitinstitution nachhaltig sichern - Die Rolle der Fachverantwortlichen

Detailinformationen und Anmeldung

Kontakt: Marylène Renggli, Bildungsbeauftragte Pflege und Betreuung, Tel. 041 419 01 96 | E-Mail

Dauer: 3 Tage
Luzern

 


Lehrgang Gerontologie neu konzipiert

«Besonders gefallen hat mir, dass die einzelnen Lehrbeauftragten jeweils Experten in ihrem Fachgebiet waren. So konnte neben der Theorie auch ein fachlicher Austausch stattfinden. Es gab viele wertvolle Inputs, welche sich sehr gut in die Praxis umsetzen lassen. Ich kann den Lehrgang Gerontologie bei CURAVIVA Weiterbildung nur empfehlen!» (R. Moeschler)

Im Januar 2020 startet erneut der erfolgreiche Lehrgang Gerontologie. Die Weiterbildung wurde neu konzipiert und dauert neu 20 Tage. Der Lehrgang vermittelt anwendungsorientiert und interdisziplinär die zentralen Inhalte und Einsichten der Gerontologie und leistet somit einen Beitrag zur Professionalisierung der Altersarbeit.

Mit dem Besuch dieses Lehrgangs erlangen die Teilnehmenden ein breitgefächertes gerontologisches Grundwissen und können durch die Einführung in medizinische, psychologische, soziologische und betreuerische Aspekte des Alterns ihre Handlungskompetenz verstärken und entwickeln.

«Durch die Fachkompetenz der Lehrbeauftragten und das aktive Mitmachen unserer Klasse wurde dieser Lehrgang lehrreich und interessant gestaltet.» (C. Summermatter)

Für wen eignet sich diese Weiterbildung?

Für Führungspersonen, welche - auch als Quereinsteigende - im Langzeitbereich tätig sind und ihr Unternehmen strategisch gut positionieren möchten, bietet der Lehrgang Gerontologie von CURAVIVA Weiterbildung ein geeignetes Fundament.

Der erfolgreich absolvierte Lehrgang kann als Nachweis des Branchenwissens in der Weiterbildung zum Institutionsleiter/zur Institutionsleiterin (Zertifikat und Zugang zur Höheren Fachprüfung Institutionsleitung) angerechnet werden.

Auch für Personen des Fachbereichs Alter, die auf politischer Ebene tätig sind, bietet die Weiterbildung interessante Aspekte.

«Nach 27 Jahren als Heimleiter einer Langzeitpflege-Institution verfüge ich über eine reichhaltige Erfahrung. Mit der Zertifikatsausbildung erhoffte ich frische Inputs und eine Aktualisierung meines Wissens. Meine Erwartungen wurden voll erfüllt. Der Austausch mit den anderen Kursteilnehmenden war ausgesprochen wertvoll.» (O. Vornholz)

Interessieren Sie sich für den Lehrgang Gerontologie? Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme: Gabriela Huber, Bildungsbeauftragte Pflege und Betreuung, Tel. 041 419 72 56 | E-Mail

 


Tagesverantwortung: Eine Funktion mit vielen Facetten

In Ihrem Alltag als Tagesverantwortliche teilen Sie Mitarbeitende im Tagesablauf ein, delegieren Arbeiten, müssen schwierige Situationen klären und Gespräche führen. Sie sind in der Verantwortung, Aufgaben zu priorisieren und gelten als Ansprechperson für die Pflegedokumentation, den Pflegeprozess und die Einstufungen. Das sind Aufgaben und Verantwortungen, welche in der Berufsausbildung nicht oder nur bedingt gelernt werden können.

In der Fachvertiefung Tagesverantwortung lernen Sie, Prioritäten zu setzen, Abläufe zu organisieren, Mitarbeitende effizient zu planen, Aufgaben sinnvoll zu delegieren und schwierige Gespräche zu führen. Sie befassen sich mit dem Pflegeprozess und der Dokumentation, so dass Ihnen der Zusammenhang zur Leistungserfassung und Abrechnung klar ist. Dieses Weiterbildungsangebot stärkt Sie in Ihrer Rolle als Tagesverantwortliche/r. Die 8 tägige Fachvertiefung bietet Ihnen eine Plattform, auf der Sie Personen in der gleichen Funktion kennen lernen, und gewährleistet damit praxisnahen Austausch.

maik_schwertle (pixelio.de)

Wir haben mit zwei Absolventinnen des Lehrgangs Langzeitpflege und -betreuung über das Thema Tagesverantwortung gesprochen. Lesen Sie hier das Interview:

Weshalb ist die Rolle der/des Tagesverantwortlichen wichtig?

Isabell Liewald: In einem Team muss eine Person die Führung übernehmen, damit die Ganzheitlichkeit und die Umsetzung des Pflegeprozesses gewährleistet ist. Das bedeutet: Die Tagesverantwortliche ist die Hauptansprechsperson und garantiert den koninuierlichen, transparenten, interdisziplinären Informationsaustausch. Weiter ist sie eine wichtige Ansprechsperson für die Zusammenarbeit mit externen Partnern wie z.B. Angehörige. Die Tagesverantwortliche hat zudem das Leitbild und das Qualitätsmanagment der Organisation immer im Blick und engagiert sich für deren Umsetzung.

Barbara Lang: Die Tagesverantwortliche ist für den Skill- und Grademix wichtig. Sie ist für die Tagesplanung, Tagesmutierungen und Koordination der Notfälle zuständig. Weiter führt sie die Gespräche mit den Angehörigen. Die Tagesverantwortliche bildet zudem ein wichtiges Bindeglied zur Pflegedienstleitung und zur Gruppenleitung.

l.hofschlaeger (pixelio.de)

Welche Fähigkeiten braucht es als Tagesverantwortliche/r?

B.L.: Eine Tagesverantwortliche braucht Berufs- und Lebenserfahrung. Wichtig sind zudem Durchhaltevermögen, Flexibilität und Transparenz. Eine Tagesverantwortliche muss sich mit dem Leitbild einer Organisation identifizieren können und sich an der Umsetzung beteiligen. Sie engagiert sich für die Ausbildung der Lernenden und setzt sich für deren Förderung ein.

I.L.: Es sind für mich die folgenden fünf Kernkompetenzen, welche eine Tagesverantwortung mitbringen muss:

  1. Fachkompetenz
  2. Kommunikation: muss sich ausdrücken können, wenn es um das Delegieren, Anleiten oder Kontrollieren geht
  3. Entscheidungsfähigkeit/Entscheidungsfreudigkeit: muss Entscheidungen treffen wollen und muss hinter Entscheidungen stehen bzw. diese vertreten können
  4. Gutes stabiles Selbstwertgefühl
  5. Reflexionsfähigkeit: muss sich immer wieder hinterfragen können und offen sein für Neues. Dies setzt die Bereitschaft voraus, Situationen zu analysieren und Entwicklungen bei sich selber einzuleiten.

Welche Situationen fordern Sie als Tagesverantwortliche besonders heraus?

B.L.: Die Komplexität erscheint mir als DIE grosse Herausforderung. Jeder Tag ist anders. Hier sind die Ressourcen «Flexibilität» und «Durchhalten» zentral. Zudem finde ich es nicht immer einfach, den stetigen Rollenwechsel von «Vorgesetzte in der Rolle als Tagesverantwortliche» zum «Teammitglied» zu meistern.

I.L.: Die grösste Herausforderung für mich ist das Bearbeiten und Begleiten von ethischen Entscheidungsprozessen. Die Pflegesituationen werden immer komplexer, und die Anforderungen steigen. Vor allem der Umgang mit Entscheidungsfreiräumen, in Zusammenarbeit mit den Angehörigen, ist sehr anspruchsvoll.

Interessieren Sie sich für die Fachvertiefung Tagesverantwortung? Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme: Gabriela Huber, Bildungsbeauftragte Pflege und Betreuung, Tel. 041 419 72 56 | E-Mail

 


Erste Berufsprüfung Langzeitpflege und -betreuung: Wir gratulieren den erfolgreichen AbsolventInnen!

Am 9. Mai 2017 konnten im Kultur Casino in Bern 207 AbsolventInnen der erstmalig durchgeführten Berufsprüfung Langzeitpflege- und -betreuung ihren eidg. Fachausweis entgegennehmen. Es sind die ersten, die den neuen eidgenössischen Titel auf Tertiärstufe B tragen dürfen. Der eidgenössische Fachausweis Langzeitpflege und -betreuung ist eine zukunftsgerichtete Ausbildung, die dem demografischen Wandel der Gesellschaft Rechnung trägt und den Bedürfnissen der Heime und Institutionen entspricht. Wir haben mit zwei Teilnehmerinnen des Lehrgangs Langzeitpflege und -betreuung bei CURAVIVA Weiterbildung gesprochen, welche die Berufsprüfung erfolgreich abgeschlossen haben.

Was hat sich in deinem Praxisalltag verändert, seit du Fachfrau Langzeitpflege und -betreuung bist? Was hat sich in deiner beruflichen Rolle verändert?

Gabi Distel-Richard: Meine beruflichen Kompetenzen wurden erhöht, ich darf mehr Verantwortung übernehmen. Das heisst, ich wirke mit bei der Erstellung und Evaluation von Pflegeplanungen, Prozessbeschreibungen und Veränderungsprojekten. Da wir in unserer Institution mit dem Bezugspersonensystem arbeiten, bin ich nun als Fachfrau Langzeitpflege und -betreuung erste Bezugsperson einiger BewohnerInnen, und somit verantwortlich in allen Belangen und für ihr Wohlbefinden zuständig. Dies schliesst auch intensive Angehörigenarbeit mit ein.

Jasmin Ritter: Die Kompetenzen und der Lohn wurden angepasst. Der Stellenwert wurde durch die Ausbildung erhöht.

Hat sich deine Haltung in Bezug auf die Begleitung von Menschen mit Demenz oder in Palliativen Situationen verändert?

Gabi Distel-Richard: Meine Haltung ist gereift, schon während der Ausbildung zur Fachfrau Langzeitpflege und -betreuung. Ich habe gelernt, meine Arbeit noch intensiver zu reflektieren. Unsere BewohnerInnen stehen für mich konsequent im Mittelpunkt. Für mich ist die Selbstbestimmung für Menschen, sei dies in palliativen Situationen oder bei Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, ein absolutes Muss. Diese fördert die Lebensqualität und somit auch das Selbstwertgefühl eines Menschen. Zudem setze ich mich stark für eine gut überwachte und wirksame Schmerztherapie ein.

Jasmin Ritter: Ja sehr! Durch die Wissensvermittlung in der Ausbildung konnte ich neue Perspektiven erfahren und dadurch kann ich effizienter und sicherer agieren.

Was ist für dich nach wie vor herausfordernd im Berufsalltag?

Gabi Distel-Richard: Manchmal ist es schwierig, bestehende Strukturen der Institution mit den Bedürfnissen und Wünschen unserer BewohnerInnen zu vereinbaren. Dabei ist oft Kreativität nötig, aber auch Durchsetzungsvermögen. Natürlich immer zu Gunsten unserer Bewohnerinnen und Bewohner.
Weiter ist auch oft die Angehörigenarbeit eine Herausforderung, da diese sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Ehepartner, Ehepartnerinnen, Töchter und Söhne etc. brauchen ebenfalls oft Betreuung, Unterstützung und Informationen, welche mit regelmässigen Gesprächen gewährleistet werden.

Jasmin Ritter: Mein Stellung auf Tertiär-Stufe empfinde ich als noch etwas schwierig im Berufsalltag umzusetzen, da es eine neue Berufsgattung ist.

Welchen Mehrwert hat die Institution mit den Fachpersonen Langzeitpflege und -betreuung?

Jasmin Ritter: Durch das gezielte Wissen in Bezug auf die verschiedenen Themenfelder der Langzeitpflege, also Geriatrie, Gerontopsychiatrie, Palliative Care, Pflegeprozess, Pflegeplanung, Arbeitsorganisation und Kommunikation, kann im Betrieb die Qualität erhöht und gesichert werden.

Gabi Distel-Richard: Die Fachfrau Langzeitpflege und -betreuung ist eine vollwertige Fachperson, welche mit ihrem Fachwissen in geriatrischen, gerontopsychiatrischen und palliativen Situationen sehr viel zum Wohlbefinden der BewohnerInnen beiträgt. Weiter kennt sie den ganzen Pflegeprozess und kann diesen professionell und korrekt in ihre Arbeit miteinbinden.

Interessieren Sie sich für unseren Vorbereitungslehrgang Langzeitpflege und -betreuung? Oder haben Sie Fragen zu Weiterbildungen im Langzeitpflege-Bereich? Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme: Marylène Renggli, Bildungsbeauftragte Pflege und Betreuung, 041 419 01 96 | E-Mail

 


Komplexität in der Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz

Wenn viel miteinander zusammen kommt, dann ist es schwierig und komplex. Komplex ist es auch, wenn eine Aufgabe sehr kompliziert ist.

Simon, 16 Jahre, 1. Lehrjahr Hochbauzeichner 

Komplex wird es, wenn verschiedene Bereiche mit verschiedenen Personen eng miteinander zusammenarbeiten müssen. Komplexität ensteht dann, wenn zu viele Lösungen angeboten werden.

Gregor, 60 Jahre, Uniprofessor und Gemeindepräsident

Für mich ist im Moment gar nichts komplex. Ich habe alles im Griff.

Mara, 10 Jahre, Schülerin

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Unabhängig von Alter und Geschlecht: Komplexität wird von den meisten Menschen mit ähnlichen Attributen beschrieben: Wenn vieles zusammenkommt, wenn verschiedene Menschen aus verschiedenen Bereichen eng miteinander arbeiten müssen, wenn es viele mögliche Lösungen gibt, oder wenn wir gerade das Gefühl haben, nicht alles im Griff zu haben – dann befinden wir uns in einer komplexen Situation!

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Dies kennen Fachpersonen in der Pflege und Betreuung von demenzkranken Menschen nur allzu gut: Oftmals haben Bewohnerinnen und Bewohner mit einer Demenz noch andere Beschwerden oder Erkrankungen, z.B. Inkontinenz, Bewegungseinschränkungen durch Rheuma oder Arthrose, Herzerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Suchterkrankungen etc. Die verflochtenen Krankheitsbilder und sich mitunter rasch verändernde Gesundheits- und Bewusstheitszustände der Menschen mit Demenz folgen keinen Regeln und lassen sich nur schwer in Kategorien fassen – dies macht den Umgang mit den betroffenen Menschen so herausfordernd und macht die Situationen komplex.

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Bei Fragen steht Ihnen Irène Mahnig-Lipp, Leiterin Pflege und Betreuung, gerne zur Verfügung: 041 419 72 61 | E-Mail

Tagungsprogramm

 


Arbeit in der Langzeitpflege – nur anstrengend?

Die Arbeit in der Langzeitpflege und -betreuung ist häufig aufgrund der komplexen Situationen eine grosse Herausforderung für die Mitarbeitenden in der Pflege und Betreuung. Die Themen Verlust, Angst, Hoffnung, Hoffungslosigkeit, Leiden, Sterben und Tod sind sehr aktuell und präsent. Trotz den belastenden Themen und Aufgaben arbeiten sehr viele Mitarbeitende im Arbeitsfeld Langzeitpflege und -betreuung und erfahren Lichtblicke in ihrem Arbeitsalltag als grosse Bereicherung. Von diesen wollen wir in diesem Schaufenster berichten. Wir haben einige Teilnehmende in unserem aktuellen Lehrgang Langzeitpflege gefragt, was das Schöne und Bereichernde an ihrer Arbeit in der Langzeitpflege ist, und was für positive Aspekte sie mit ihrem Beruf verbinden.

Was ist das Befriedigende und Sinnstiftende an eurer Tätigkeit in der Langzeitpflege / an eurem Beruf?

Es können sehr schöne Beziehungen gepflegt werden zu den Bewohnenden. Der Beruf ist vielfältig und abwechslungsreich, jeder Tag ist anders. Ich kann Individualität und Kreativität ausleben. Wenn ich das Strahlen in den Augen der BewohnerInnen sehe, oder ihr Lachen höre, fühle ich mich zufrieden und ausgefüllt.

Es ist ein schöner Beruf, da man die Bewohnenden und ihre Bedürfnisse oft über längere Zeit kennt. Die Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich: mit einigen Bewohnern unternehmen wir Ausflüge, basteln oder kochen mit ihnen. Andere Bewohner dürfen wir in Ihrer Sterbephase bis zum Lebensende begleiten.

Ich liebe die Arbeit in der Langzeitpflege. Beziehungen sind möglich. Menschen in ihrer letzten Lebensphase mit Emphatie zu begleiten, ist weshalb ich diesen Beruf ausübe.

Wie verändert sich euer Arbeitsalltag mit mehr Fachwissen und mehr Handlungskompetenzen? Was verändert sich für euch persönlich, und für euer Team?

Vertieftes Fachwissen erleichtert den Arbeitsalltag in der Praxis. Ich verstehe die komplexen Krankheitsbilder und Diagnosen der Bewohnenden besser, und das vereinfacht den Umgang mit den betroffenen Menschen. Das Verständnis für den Pflegeprozess  gewährleistet eine professionelle Betreuung. Für mich sind alle Unterrichtsthemen sehr spannend und ich empfinde sie nicht als schwer. Ich habe nur positive Erlebnisse in der Praxis, seit ich in der Schule Gelerntes dort umsetze.

Mein Team steckt momentan in einer Entwicklungsphase, wir haben letztes Jahr das halbe Team 'ausgewechselt' und jetzt gilt es, das Team wieder zu formen. Da sind gutes Fachwissen und Führungsqualitäten wichtig. Die Weiterbildung in Langzeitpflege gibt mir Selbstsicherheit und mehr Ruhe.

Was verändert sich für die Bewohnenden?

Die BewohnerInnen profitieren insofern etwas von meiner Ausbildung, dass ich selber, aber auch das Team, qualitativ anders arbeitet, weil ich den Teammitgliedern mein Erlerntes weitergebe.

Ich kann noch individueller auf die Bewohner eingehen, erkenne Veränderungen schneller und kann fachkompetenter reagieren. Ich gebe Gelerntes ans Team weiter und kann Handlungen und Entscheidungen besser begründen. Meine Weiterbildung weckt auch die Neugier des Teams, das sehr interessierte Fragen stellt, die ich beantworten kann - das macht Spass. Die Bewohner fühlen die Qualität der Pflege und Betreuung, sie reagieren positiv darauf.

Interessieren Sie sich für einen Lehrgang im Langzeitpflege-Bereich? Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme! Marylène Renggli, Bildungsbeauftragte Pflege und Betreuung, 041 419 01 96 | E-Mail.